Viel „Heavy Metal“ über dem Degerfeld

Erstmals kommen 4 Jagdflugzeuge zum Flugplatzfest

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Flugkapitän ist jetzt am Steuer des Luftsportvereins

Stabwechsel beim Luftsportverein (LSV) Degerfeld: Guido Voss ist neuer Vorsitzender.


Die Gewählten und Geehrten des Luftsportvereins Degerfeld. Markus Maag (Zweiter von rechts) gibt den Vorsitz ab. Für ihn rückt Guido Voss (rechts) nach.

Der 40-jährige wurde in der Hauptversammlung zum Nachfolger von Markus Maag gewählt. Maag (49), der acht Jahre lang an der Spitze des LSV stand, hatte nicht mehr kandidiert. Für ihn rückte nun Guido Voss nach, von Beruf Flugkapitän und Ausbilder bei einer großen Airline.

In seinem letzten Bericht als Vorsitzender zog Markus Maag positiv Bilanz. "Ich habe viel über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und das Ehrenamt gelernt, durch das Amt viele interessante Menschen kennengelernt", sagte er.

Auch im vergangenen Jahr sei auf dem Flugplatz Degerfeld viel geleistet und erreicht worden. Dazu zählt Markus Maag den Aufstieg der Strecken-Segelflieger in die zweite Bundesliga des OLC-Wettbewerbs. Damit gehöre der LSV deutschlandweit zu den besten 60 Vereinen in dieser Sportart.

Auch sonst zählt das Degerfeld zu den großen Luftsportvereinen im Land. Die Zahl der Mitglieder stieg weiter auf rund 260, die Hälfte davon sind aktive Flieger. 20 ehrenamtliche Fluglehrer bilden derzeit 36 Flugschüler am Platz aus. Voriges Jahr erwarben 13 LSV-Piloten neue Lizenzen im Segel- und Motorflug. Den Mitgliedern stehen 14 Vereinsflugzeuge zur Verfügung, die über den Winter in der eigenen Werkstatt am Platz gewartet wurden. Insgesamt sind 37 Maschinen auf dem Degerfeld stationiert.

Platz, Gerätschaften und Anlagen erfordern viel Pflegeaufwand: Voriges Jahr brachten LSV-Mitglieder in mehreren Arbeitseinsätzen 80 Tonnen Humus ein, um die Start- und Landebahn einzuebnen. Die Arbeiten an der Piste sollen fortgesetzt werden. Ferner ist geplant, die restlichen alten Hangartore in Eigenregie zu erneuern.

Die Infrastruktur des Platzes wird Vorstand und Ausschuss weiterhin beschäftigen. Darüber hinaus soll ein Segelflugzeug einer Grundüberholung unterzogen werden. Ein leistungsfähiges Schleppflugzeug, um den Streckensegelflug weiter zu beflügeln, soll über eine Spendenaktion mitfinanziert werden. Geplant ist der Kauf einer gebrauchten Maschine. Überhaupt bilden Eigeninitiative und ehrenamtliches Engagement das Rückgrat des gesamten Vereinsbetriebs, hieß es.

Das zweitätige Flugplatzfest Ende August sei nur durch den Einsatz aller Mitglieder möglich. Hauptziel des Festes ist es, die Verwurzelung in der Region weiter zu festigen und die Fliegerei positiv in die Öffentlichkeit zu tragen, sagte Markus Maag.

Darauf will auch der neue Vorsitzende aufbauen. "Infrastruktur, Flugzeugpark und Engagement der Mitglieder des LSV Degerfeld sind einzigartig. Der Nachwuchs ist da, die Finanzen sind intakt", sagte Guido Voss, "es wurde sehr gute Arbeit geleistet, die es fortzusetzen gilt."

Vorstand und Ausschuss des LSV Degerfeld wurden teils neu besetzt. Das Wahlergebnis: Vorsitzender Guido Voss, Vize-Vorsitzende Harald Birk und Siegmar Engelfried, Kassierer Michael Bitzer, Kassenprüfer Hans Straubinger und Günter Horn, Ausbildungsleiter Ramon Binder, Schriftführer Dirk Schädlich, Werkstattleiter Eberhardt Baisch, Jugendleiterin Julia Rexroth, Platz- und Hallenwart Werner Braunschweiger, Hauptflugleiter Martin Schick, Pressewart Peter Kerndl sowie Beisitzer Jochen Rexroth, Rüdiger Birk, Norbert Erbe und Herbert Mürdter.

Ehrennadeln in Bronze des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbands (BWLV) erhielten Boris Boley und Matthias Engelfried.


                                                                                                                           Schwarzwälder Bote

Rapper Samy Deluxe trifft auf Heavy Metal

Rapper trifft auf Heavy Metal

Samy Deluxe stattet Flugplatz Degerfeld einen Besuch ab

Albstadt-Tailfingen. Prominenter Gast auf dem Degerfeld: Samy Deluxe stattete mit seinem Tross einen Besuch auf dem Tailfinger Flugplatz ab. Der Musiker warf einen Blick in den Hangar der P51D Mustang „Lousiana Kid“, einem stählernen Vogel aus den 1940er-Jahren  – Rapper trifft auf Heavy Metal.

Pünktlich um 13 Uhr rollte der große Tourbus auf dem Degerfeld vor. Der 36-jährige  Musiker ist derzeit auf Konzertreise und dreht dabei mit dem Fernsehsender DEMAX für das Format „Männlich Deluxe“. Darin stellt er eine Reihe von Hobbys und Aktivitäten vor, die ins Raster  „typisch männlich“ passen. Seine Intention für den Besuch auf dem Degerfeld: einmal selbst einen Kunstflug miterleben. „Action muss es sein“, so der Künstler aus Hamburg.

Das Wetter spielte am Wochenende leider nicht mit. Tiefliegende Wolken verhinderten jeglichen Start. Stattdessen ließ sich Samy Deluxe, der am Abend ein Konzert im „Sudhaus“ in Tübingen gab, den Hanger zeigen, im dem die alte Jagdmaschine „Lousiana Kid“ von Wilhelm Heinz, ein  historische Jagdtrainer des Typs AT6 und eine Kunstflugmaschine Extra 300L stehen. Frank Heinz, Mitglied des Luftsportvereins (LSV) Degerfeld und angehender Berufspilot, zeigte ihm die Maschinen und erklärte, wie ein Flugzeug fliegt. Danach durften Deluxe und seine Crew Platz nehmen im Cockpit der „Mustang“ sowie in einem Doppeldecker aus den 1930er-Jahren, einer Bücker 131 Jungmann. Das Flugzeug gehörte früher übrigens einem anderen Musiker: Reinhard Mey.

Philipp Hüfner vom Degerfeld, Deutschlands vermutlich jüngster Bücker-Pilot, rollte mit dem prominenten Gast  trotzdem einmal hinaus zur Startbahn,  als kleinen Vorgeschmack. Samy Delux hat's gefallen. Den geplanten Kunstflug wolle er im kommenden Jahr nachholen. Und dann vielleicht auch gleich noch in ein anderes Cockpit steigen: „Segelflliegen würde mich auch mal interessieren.“

Zur Pressemitteilung

Text: Martin Schick und Volker Rath
Fotos: Martin Schick


Prominenter Besuch auf dem Degerfeld: Rapper Samy Deluxe (Mitte) ließ sich von Philipp Hüfner (links) und Frank Heinz „scharfe“ Flugzeuge zeigen.












Roll-out: Samy Deluxe und Philipp Hüfner unterwegs mit einem alten Doppeldecker zur Startbahn. Die Maschine gehörte früher übrigens einem anderen bekannten Musiker: Reinhard Mey.
























LSV Degerfeld landet in der zweiten Bundesliga

Strecken-Segelflieger schaffen den Aufstieg

 

Albstadt. Freude beim Luftsportverein Degerfeld in Albstadt: Die Strecken-Segelflieger sind in die zweite Bundesliga aufgestiegen.

 

Mit einem starken Endspurt in Runde 17 und vor allem Runde 18, bei dem sicherlich uns auch das Wetter in die Hände spielte, konnte vorzeitig der Aufstieg gesichert werden, heißt es in einer Pressemitteilung des LSV. Siegmar Engelfried, Ramon Binder und Boris Boley holten in der 17. Runde wichtige 34 Punkte. In Runde 18 gelangen Frank Hermle, Boris Boley und Uwe Braun gar der Rundensieg und 50 Punkte. Damit lagen die Degerfelder uneinholbar auf Rang sieben – einem Aufstiegsplatz.

 

Seit Jahren kratzt der LSV Degerfeld an der Schwelle zum Aufstieg in die zweite Bundesliga im sogenannten Online-Contest (OLC). Der Wettbewerb wird dezentral ausgetragen. Hier können alle Strecke-Segelflieger ihre Flüge einstellen, die mit Satelliten-Navigationsgeräten an Bord der Maschinen aufgezeichnet werden.

 

Jürgen Schönerstedt, Fluglehrer und Streckensegelflug-Trainer des LSV, freut sich über den Erfolg. Die Punkte wurden nicht nur von wenigen Spitzenpiloten erflogen, sondern von einer breiteren Schicht im Verein getragen. Damit trägt das Weiterbildungsangebot des Vereins allmählich Früchte. Die Piloten legten dabei motorlose Flüge über Distanzen von jeweils mehreren hundert Kilometern zurück.

 

Aufgrund des Wetterverlaufs mit eher mäßigen Bedingungen im Frühjahr lagen die Piloten aus dem Südwesten hinter ihren Kollegen aus Norddeutschland zurück. Dann änderten sich die Verhältnisse. „Über das Jahr gerechnet, gleicht sich das immer aus“, so Schönerstedt. Der Aufstieg sei umso schöner, weil die LSV-Flieger nicht „verbissen“ um den Aufstieg flogen. „Leistung ist gut. Aber es soll ja auch immer Spaß machen.“ Der Trainer ist zuversichtlich, dass der LSV Degerfeld die Liga im nächsten Jahr halten kann.

Freude bei Strecken-Segelflugtrainer Jürgen Schönerstedt: Der LSV Degerfeld ist in die zweite Bundesliga aufgestiegen. Foto: Privat

LSV Degerfeld ehrt seine erfolgreichsten Strecken-Segelflieger des Jahres

Jürgen Schönerstedt schafft besten Flug der Saison

LSV Degerfeld ehrt seine erfolgreichsten  Strecken-Segelflieger des Jahres

Albstadt-Tailfingen. Die Thermikjäger des Luftsportvereins (LSV) Degerfeld bleiben am Ball: Rund 35.000 Streckenkilometer haben die Segelflieger im vorigen Jahr zu  dezentralen Meisterschaften eingereicht.

Dies teilte Siegmar Engelfried, Vize-Vorsitzender des LSV, am Samstag in der Jahresabschlussfeier des Vereins mit. Der sportliche Ehrgeiz im Verein ist geweckt: Beim sogenannten OLC-Championat schafften die Degerfeld-Adler den Aufstieg in die zweite Segelflug-Bundesliga. In Baden-Württemberg belegte das Degerfeld damit Platz 24 von insgesamt 146 Vereinen. Engelfried war mit dem Ergebnis zufrieden: „Das Wetter war in der Saison eher durchwachsenen. Trotzdem wurden gute Ergebnisse erzielt.“

Am weltweiten Wettbewerb OLC-Championat nahmen vom Degerfeld 20 Segelflieger teil. Vereinsintern landete Altmeister Ferdinand Karrais auf Platz eins. Er reichte sechs Flüge mit einer Gesamtdistanz von 3860 Kilometern ein. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Boris Boley (3566 Kilometer) und Jürgen Schönerstedt (2975).

Der Pokal für den besten Flug des Jahres ging an den Hechinger Schönerstedt. Ihm gelang am 20. Juli mit einem Vereinsflugzeug des Typs Discus 2b eine Strecke über 859 Kilometer – ganz ohne Motorhilfe. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 103 Kilometer.

Die Albstadt Segelflug-Trophy gewann ebenfalls Ferdinand Karreis. Er umrundete den vorgegebenen Kurs über 308 Kilometer mit den Wendepunkten Kirnbergsee im Schwarzwald und Schäfhalde als Schnellster. Er benötigte für die Aufgabe drei Stunden und elf Minuten.

In der  Aufsteigerklasse für Nachwuchs-Streckenflieger hatte Patrick Tollkühn die Nase vorn. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Philipp Hüfner und Carolin Schempp. Vorsitzender Markus Maag überreichte den Siegern Pokale.
Zur Pressemitteilung

 

Pokale für erfolgreiche Segelflieger und außergewöhnliche Leistungen gab es in der Jahresabschlussfeier des LSV Degerfeld. Foto: Birk.