LSV Degerfeld will 2018 zurück in die zweite Bundesliga

Segelflieger verpassen den Aufstieg knapp 



Die Segelflieger des Luftsportvereins (LSV) Degerfeld haben den Aufstieg in die zweite Bundesliga verpasst – denkbar knapp. Die LSV-Adler landete nach 19 Runden auf dem 11. Gesamtplatz. Die ersten sieben von 477 bundesweit Vereinen steigen auf. „Es war dieses Jahr ein auf und ab. Immer wieder standen wir dicht davor, zur Spitzengruppe aufzuschließen“, fasst Jürgen Schönerstedt die Runde zusammen. Er koordiniert den Leistungssegelflug im LSV.  Bei den Zweieinhalb-Stunden-Rennen an den 19 Wochenenden kommen die drei besten Piloten jedes Vereins in die Wertung. Elf Piloten des LSV Degerfeld konnten sich auszeichnen. Die meisten erfolgreichen Flüge gelangen Dietmar Heck, Bernhard Gestrich und Jürgen Schönerstedt selbst. Besonders erfreulich sei die Leistung von Bernhard Gestrich, der erst seit kurzem seinen Flugschein in der Tasche hat und bereits zu den Spitzenpiloten des LSV Degerfeld gehört. Auch in der internen Vereinswertung liege er ganz vorne. „Für nächstes Jahr heißt es: Neues Spiel, neues Glück. Und wenn das Wetter mitmacht, sollte es auch mit dem Aufstieg klappen“, lautet Schönerstedts Ausblick.

Der Luftsportverein sagt Danke

Das Flugplatzfest 2017 auf dem Degerfeld ist Geschichte. Aus Sicht des LSV Degerfeld war es eine rundum gelungene Veranstaltung und eins der attraktivsten Flugplatzfeste in der Geschichte des Vereins überhaupt. Viele Besucher haben uns begeistert geschildert, dass sie ein schönes und erlebnisreiches Wochenende auf unserem Degerfeld verbracht haben. Das freut uns sehr, denn das ist eines unserer Hauptanliegen: Das Flugplatzfest ist ein Familienfest, um Gästen und potenziellen neuen Mitgliedern einen Einblick in unser Hobby zu geben.

 Es bleibt uns, ein dickes „Dankeschön“ zu sagen:

- den Tausenden von Besuchern, vor allem unserem treuen Stammpublikum, das teils weite Wege aus anderen Bundesländern in Kauf nimmt, um bei uns dabei zu sein

- allen Akteuren des Programms, die einen faszinierenden Einblick in unsere Leidenschaft geboten haben, allen voran den „Royal Jordanian Falcons“ für ihre perfekte Show. Mit ihrer offenen und freundlichen Art sind sie wirklich professionelle und gleichermaßen sympathische  Botschafter ihres Landes!

- allen Mitgliedern und Freunden des LSV Degerfeld sowie unseren Partner-Vereinen in Albstadt, ohne die alles nicht möglich wäre; sie haben oft hinter den Kulissen wieder einen Klasse-Job abgeliefert, wie die Küchenmannschaft, die Berge von Kartoffeln für den K-Salat geschnippelt hat. Es wurden Tausende ehrenamtlich geleistete Stunden Arbeit erbracht, teils schon seit Monaten im Vorfeld. Sämtliche Vereinsmitglieder und oft auch ihre Partner und Familien sind hier im Einsatz

- unseren zahlreichen Förderern und Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft und Spendern für die Tombola

- den Regionalmedien wie Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen sowie die Fachmagazine für ihre umfangreiche Berichterstattung auf Regional-, Landes- und Bundesebene

- den Hunderten von Oldtimerfahrern, die ihre traumhaften Fahrzeuge ausgestellt haben, und dem Porscheclub für den klassischen Porsche 911er für ihre Charity-Aktion zugunsten kranker Kinder

- den Institutionen, die uns unterstützen und beraten, darunter das Regierungspräsidium Tübingen, die Stadt Albstadt, die Polizei, das Deutsche Rote Kreuz und die Freiwillige Feuerwehr Albstadt

- Falcons-Tourmanager Uwe Ramerth für seine Unterstützung sowie allen Partnern wie dem Team der Burg Hohenzollern, die den "Falcons" erlebnisreiche Tage in unserer Region ermöglicht haben

- und last but not least: unserem Hauptorganisator und Vize-Vorsitzenden Sigmar „Siggi“ Engelfried, für den es das letzte Flugplatzfest in seiner Regie war. Danke für die tolle Arbeit in den vergangenen Jahren.

Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr wieder! (25.+26.08.2018)

Das Organisationsteam

Interview mit einem Ju 52 Piloten

Reiseflair der 1930er-Jahre: Eine legendäre Junkers Ju 52 kommt zum Flugplatzfest auf am Samstag und Sonntag, 25. und 26. August, auf das Degerfeld. Weit mehr als die Hälfte der Rundflugplätze in der „Tante Ju“ sind bereits ausgebucht. Die Maschine hat eine besondere Geschichte. Wir sprachen mit dem Piloten, der die Rarität in Albstadt fliegen darf: der Schweizer Airline-Kapitän Martin Müller (64). 

 

Herr Müller, was macht den Reiz der Ju 52 aus?

Luft für die Hydraulik, Benzin und etwas Elektrik: Das ist alles, was man für die Ju braucht. Klar, zur Unterstützung ist mittlerweile moderne Avionik an Bord. Aber es ist die Einfachheit des Fliegens, die die Ju ausmacht. Sie wird nicht, wie moderne Maschinen, über den Bordrechner geflogen, sondern im Sichtflug und rein von Hand. Die Maschine ist mittlerweile 78 Jahre alt, aber in einem Tip-Top-Zustand. Die Konstrukteure wussten damals auch schon, wie man ein Flugzeug baut. Die Technik begeistert mich: Hugo Junkers hat herausgefunden, dass die Wellblech-Außenhaut nicht nur mehr Stabilität bringt, sondern auch mehr Oberfläche und damit mehr Auftrieb. Würde man den Flügel praktisch auseinanderziehen, wäre die Tragfläche fast doppelt so lang. Damit kann sie auch auf kleinen Plätzen landen. Einfach großartig. 

 

Wie fliegt sich die Maschine eigentlich?

Sie hat eine Riesen-Spannweite und einen kurzen Rumpf. Sie fliegt sich fast wie ein Motorsegler. In der Luft ist die Ju einfach zu fliegen. Problematischer sind Start und Landung, wegen des Fahrwerks mit Spornrad am Heck. Man muss sie am Boden ganz exakt fliegen, alles muss stimmen, der Winkel, die Geschwindigkeit beim Anflug und der Aufsetzpunkt, gerade auf kurzen Plätzen wie dem Degerfeld. 

 

Was unterscheidet die Ju von heutigen Passagierflugzeugen?

Mit 30 Metern Spannweite ist sie fast so groß wie ein Airbus A320. Aber sie befördert nur 17 statt 200 Passagiere, und alle haben einen Fensterplatz. Die Ju fliegt langsam und tief, in 300 bis 600 Metern Höhe. Man kann so viel sehen, jeden Spaziergänger, alles klar und deutlich. Man darf sogar das Handy im Flug benutzen. Außer den Motoren hört man natürlich nicht viel, aber SMS geht!

 

Welche Maschine schickt Ihr auf das Degerfeld?

Die Maschine mit der Kennung HB-HOS. Mit ihr wurde schon der Versuch einer Weltumrundung unternommen. Das hätte auch geklappt. Wir kamen bis nach Nordjapan. Aber es gab keine Freigabe für den Durchflug des russischen Luftraums. Also drehten wir um. Das Risiko war zu groß, dass die Maschine beschlagnahmt und für Jahre dort festgesetzt werden könnte. 

 

Welchen Werdegang hat die Maschine?

Der ist sehr interessant. Sie ist Baujahr 1939. Das Schweizer Militär hatte sie im Frühjahr bestellt. Als sie im Herbst ausgeliefert werden sollte, war der Krieg bereits ausgebrochen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde sie und die beiden anderen Maschinen von Dessau bei Berlin in die Schweiz geflogen. Da hat der Hitler nichts davon gewusst (lacht). Von da an war sie bis 1982 in Dienst, in verschiedenen Aufgaben, etwa als Transportmaschine oder zu medizinischen Zwecken. Nach der Ausmusterung sollten die Ju’s ins Museum. Aber wir haben einen Verein gegründet, damit die Maschinen weiter fliegen. Innerhalb von drei Jahren hatten wir genug Spenden gesammelt, um sie umzurüsten und eine zivile Zulassung zu bekommen. Seither fliegen sie zu Rundflügen, oft in Deutschland. Sie sind übrigens zu 99 Prozent ausgelastet. 

 

Fliegt sie noch mit den drei originalen BMW-Triebwerken?

Ja. Das sind noch die alten Triebwerke. Alle 1500 Flugstunden, also etwa alle sieben Jahre, wird jeder einzelne Motor in seine rund 4500 Einzelteile zerlegt und gewartet. Danach sind sie praktisch neu. Die Triebwerke sind übrigens Sternmotoren mit neun Zylindern mit je drei Litern Hubraum pro Zylinder. Jeder Motor leistet 660 PS bei 2000 Umdrehungen pro Minute. 

 

Wie groß ist der Aufwand, einen solchen Oldtimer flugfähig zu halten?

Riesig. Das geht nur, weil alle ehrenamtlich mitarbeiten. Nur die Instandhaltung wird bezahlt, alle anderen arbeiten umsonst. Inklusive Führungen erbringt der Verein rund 15.000 Arbeitsstunden pro Jahr. 

 

Die Technik ist aus den 1930er-Jahren. Wie groß ist Ihr Vertrauen in das Flugzeug?

100 Prozent. Sonst würde ich nicht einsteigen. Die Maschinen sind tip-top gewartet, nach den selben Standards wie ein moderner Airliner. Aber die Ju 52 ist auch einfach ein gutes Flugzeug. Insgesamt rund 5500 Exemplare wurden gebaut, Unfälle gab es nur sehr wenige. Das spricht für die Technik des Flugzeugs. 

 

 

Was muss ein Pilot mitbringen, um sie fliegen zu können?

Eine große Flugerfahrung, und Erfahrung mit Spornradflugzeugen. Das sind die Grundvoraussetzungen. Es sind meist ehemalige Militär- oder Airline-Piloten, also Berufsflieger. Außerdem müssen sie menschlich in unsere Gruppe passen. Sie sind handverlesen. 

 

Was verbindet Sie persönlich mit der Ju und was ist Ihre Motivation, sich ehrenamtlich einzubringen in den Verein?

Die Begeisterung für ein altes Flugzeug und die Leidenschaft für dessen Erhalt. Die Nostalgie. 

 

Auf welche Flugroute dürfen sich die Passagiere des Flugplatzfests in Albstadt freuen?

Die passen wir dem Wetter an und den Wünschen der Passagiere. Sehenswürdigkeiten wie die Burg Hohenzollern oder Schloss Sigmaringen sollten dabei sein. 40 Minuten dauert ein Rundflug, da kommt man mit der Ju mindestens 120 Kilometer weit. Es gibt also viel zu sehen. 

Info:

Der Pilot: Martin Müller ist 64 Jahre alt uns Flugkapitän, seit seiner Pensionierung weiterhin als Freelancer. Er flog früher beim Schweizer Militär Jets und bei Airlines Airbus A320 und A330. Er hat insgesamt 25.000 Flugstunden Erfahrung, davon 2000 Flugstunden und 1200 Starts und Landungen auf der Ju 52. Er ist Fluglehrer auf Airbus und der Ju 52. Beim Verein zum Erhalt der Ju 52 ist er von Anfang an dabei. 

Ju-Air: Seit 1983 ermöglicht Ihnen Ju-Air, beheimatet im Air-Force-Center in Dübendorf bei Zürich, einmalige Flugerlebnisse an Bord der drei Junkers Ju-52-Oldtimer-Flugzeugen, sei es bei einem Rund- oder Charterflug oder anlässlich von Erlebnisreisen. Es handelt sich um einen Verein mit ausschließlich ehrenamtlich tätigen Mitgliedern. Zuvor hatten sie eine Initiative mit dem Titel „Flieg weiter, Ju 52“ gestartet mit dem Ziel, die ausgemusterten Maschinen flugfähig zu erhalten und sie als fliegende Denkmale der Bevölkerung zugänglich zu machen. Seither wurden tausende Passagiere in den Maschinen befördert. Weitere Informationen: www.ju-air.ch.

 

Rundflüge: Der LSV Degerfeld bietet Rundflüge in der Ju 52 an. Jeweils vier Flüge am Samstag und Sonntag sind möglich, mehr als die Hälfte bereits gebucht. Anmeldung ist möglich per Internet unter www.flugplatzfest.lsv-degerfeld.de oder Telefon 07432/2 20 31 61.

Hier noch ein kleiner Vorgeschmack https://youtu.be/MG-emoJO9DQ 

Jordanische Falken werfen Blick vom Fahnenturm der Zollerburg

Sie sind den Blick von oben auf die Welt von berufs wegen gewohnt, aber das war auch noch mal was besonderes: Einen Blick vom Fahnenturm der Burg Hohenzollern warfen am Mittwoch die Piloten der Kunstflugstaffel „Royal Jordanian Falcons“ sowie ihr Management und die Mechaniker. Die offizielle Staffel der jordanischen Luftwaffe und des Königshauses von Jordanien gastiert am Samstag und Sonntag, 26. und 27. August, als Top-Act beim Flugplatzfest des Luftsportvereins Degerfeld. Sie sind fliegende Botschafter ihres Landes, die internationalen Auftritte sollen dem Frieden und der Völkerverständigung dienen. Bis zum Auftritt zeigen ihnen die Mitglieder des LSV Degerfeld die Schwäbische Alb. Die Mannschaft der Burg bot ihnen eine Exklusivführung in englischer Sprache an und tischte Kaffee und Kuchen sowie ein Preußens-Freibier im Burggarten auf. Übrigens: Am Freitag schauen sich die „Falcons“ die Burg noch mal von oben an, aber von ihrem gewohnten Arbeitsplatz aus: Dann starten sie einen Promo-Flug über den Zoller. Das Bild zeigt die „Falcons“ mit dem Hauptorganisator des Flugplatzfests, Sigmar Engelfried (links) und Volker Wissmann vom LSV Degerfeld (rechts). Foto: Beck


Porsche-Nostalgie auf dem Degerfeld

Ausstellung in der Ausstellung: Der Porscheclub für den klassischen Porsche 911 Südwest gastiert am Samstag und Sonntag, 26. und 27. August, wieder auf dem Flugplatz Degerfeld.

Die Freunde der Sportwagen aus der Stuttgarter Traditionsschmiede rufen ihre Mitglieder auf nach Albstadt. „Die tolle Resonanz der vorigen Jahre hat uns angespornt, wieder im großen Stil dort einzulaufen“, so der Vorstand Carsten Prochaska. Ramón Alexander Binder, beim Luftsportverein (LSV) Organisator des Porsche-Treffens, rechnet erneut mit zahlreichen Teilnehmern aus Baden-Württemberg. Innerhalb der Oldtimer-Fahrzeugshow mit Rundfahrt über die Alb, zu der mehrere hundert historische Automobile und Motorräder auf dem Flugplatz erwartet werden, gibt es einen eigenen Ausstellungsbereich für die Porsche-Fahrer. Zu sehen sind Modelle von 1965 bis Baujahr 1995 der Reihe 911 allesamt mit luftgekühlten Motoren. Intern auch F- und G-Modell genammt.

 Der Club wurde 2011 gegründet, hat nach eigenen Angaben rund 305 Mitgliedern und gilt als der größte seiner Art im Dachverband der deutschen Porsche-Clubs.
Die Mitglieder möchten dieses Mal die Möglichkeit bieten, im Rahmen einer Charity-Aktion einmal in einem alten Porsche mitzufahren.  Mit Hilfe einer Spende an den
Verein "Hilfe für kranke Kinder – Eine Stiftung in der Uni-Kinderklinik Tübingen" wird über ein Losverfahren ein Platz in einem klassischen Porsche 911 vergeben. 

 Die Sportwagen-Fahrer freuen sich auf das Flugprogramm unter dem Motto "Propeller trifft Lüfterrad". Erstmals wünscht sich die Organisatoren, dass die Oldtimerbesitzer
in zeitgenössischen Kleidung  erscheinen, die zum Baujahr ihrer Sportwagen passt.

 Das Flugprogramm umfaßt unter anderem die Royal Jordanian Falcons, die offizielle Kunstflug-Staffel der jordanischen Luftwaffe, das Cap-Ten-Team, alte Jagdmaschinen und eine Ju-52, in der Rundflüge gebucht werden können. Am Samstagabend gibt es Segelkunstflug mit Pyrotechnik in der Dämmerung und eine Pilot's Party mit Musik für alle Besucher.