Die Ausbildung zum Segelflugpilot im Überblick

Vorraussetzungen:

• Mindestalter: 14 Jahre

• Medizinische Untersuchung beim Fliegerarzt

• Viel Zeit und die Bereitschaft, sich neben dem Fliegen im Verein einzubringen (Platzpflege,

Instandhaltung der Flugzeuge und Geräte, Dienste, etc.). Vor allem am letzten Augustwochenende und

die Zeit davor und danach (Da findet unser Flugplatzfest statt)

• Eine verständnisvolle Familie oder Partnerschaft

Ablauf der Ausbildung

Zuerst bekommt man eine allgemeine Einweisung:

• Wie verhält man sich auf einem Flugplatz

• Welche Regeln und Vorschriften gibt es

• Wie funktioniert der Flugbetrieb

• Wo darf man ein Flugzeug anfassen

• Wie ist der Verein organisiert

• Wer macht was

Und dann geht’s los:

• Einweisung in das Schulflugzeug

• Der Fluglehrer steuert vom hinteren Sitz und zeigt, wie das Flugzeug fliegt

• Dann übernimmst Du immer mehr das Steuer

• Du lernst, wie das Flugzeug fliegt, auf was man achten muss

• Du kannst das Flugzeug gerade aus fliegen, Kurven fliegen, die Geschwindigkeit halten…

• Dein Fluglehrer greift immer weniger ins Steuer, er sagt nur noch, was du besser machen musst

• Dein Fluglehrer fängt an, Dir zu zeigen, was passiert, wenn das Seil beim Start reißt, was passiert, wenn

man zu langsam fliegt, kurzum, er zeigt Dir ungewöhnliche Fluglagen und Situationen

• Du startest, fliegst, hast einen Überblick über Deine Höhe, Du entscheidest dich zur Landung, Du

landest das Flugzeug… Dein Fluglehrer greift nicht mehr ins Steuer, er hat während dem Flug nichts

gesagt…Du wirst sicher in der Steuerung des Flugzeuges, auch wenn’s Seil beim Start reißt, wenn Du

tiefer anfliegst… Du wirst eins mit dem Flugzeug

• Dann steigt ein anderer Fluglehrer ein, macht einen Flug mit Dir und dann ist es soweit…

• Du fliegst ALLEINE, ganz alleine, ohne Fluglehrer

Du hast die A-Prüfung bestanden! 3 mal alleine geflogen. Alle freuen sich mit Dir und auf das Ende vom

Flugbetrieb. Die Flugzeuge sind in der Halle, die Mannschaft tritt zusammen, ….

Jetzt geht’s weiter

• Du machst noch ein paar Flüge mit dem Doppelsitzer, alleine.

• Dein Fluglehrer gibt Dir ein Buch… ein Flug- und Betriebshandbuch von einem Einsitzer. Du liest es

aufmerksam, Du bekommst noch einige Anweisungen, und dann fliegst Du nach der Einweisung auf

dem Einsitzer.

• Du fliegst abwechselnd alleine und dann wieder mit Fluglehrer. Nun lernst Du, wie man mit der Thermik

oben bleibt, wie man vom Flugplatz wegfliegt, wie man Wetter und Wolken liest.

• Und dann noch lernen, Theorie und Praxis. Du machst eine Ausbildung für den Flugfunk.

• Dazu kommt die Ausbildung zum Windenfahrer. Du wirst in den Himmel geschleppt, also ist es klar, dass

Du auch lernst, wie das geht. Damit Du dann auch den anderen Piloten zu schönen Flügen verhelfen

kannst.

• Inzwischen beherrscht du das Flugzeug, bist viel geflogen… nun geht es Richtung Prüfung

• Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Nun geht’s ans Lernen.

• Die theoretische Ausbildung umfasst Luftrecht, Menschliches Leistungsvermögen, Meteorologie,

Kommunikation, Grundlagen des Fliegens, Betriebliche Verfahren, flugleitung und -planung, Allgemeine

Luftfahrzeugkunde, Navigation. Du lernst aus Büchern, mit Software und im Unterricht, was das alles

bedeutet. Wichtig: Du musst dich ins Zeug legen und lernen!

Die Lizenz kommt

• Du hast die theoretische Prüfung bestanden

• Dein Fluglehrer fliegt mit Dir weg vom Platz. Ihr fliegt Überland. Du lernst, wie man mit dem

Segelflugzeug Strecke macht. Und was passiert, wenn man zu tief kommt und kein Flugplatz in der

Nähe ist.

• Wenn Dein Fluglehrer davon überzeugt ist, dass Du das auch alleine kannst, bekommst Du einen

schriftlichen Flugauftrag. Damit darfst Du ausserhalb der Sichtweite des Fluglehrers alleine vom

Flugplatz wegfliegen.

• Dann machst Du alleine einen Überlandflug über die Distanz von 50 km. Und dann ist es soweit…

Die praktische Prüfung

• Du fliegst mit einem Prüfer ein vorgegebenes Programm. Er will sehen, dass Du das Flugzeug in jeder

Situation sicher beherrscht, richtige Entscheidungen triffst. Er will sehen, dass du ein umsichtiger und

sicherer Luftfahrer bist. Schließlich bist Du im gleichen Luftraum mit anderen Segelflugzeugen,

Motorflugzeugen, Fallschirmspringern und Verkehrsflugzeugen in der Luft

• Dann gehen die Unterlagen an die Luftfahrtbehörde

• Du bekommst Post. und darin befindet sich DEINE PILOTENLIZENZ!

Ist das Lernen zu Ende?

• NEIN, Jetzt geht’s erst richtig los!

• Jetzt hast Du die Lizenz, eigenverantwortlich ein Segelflugzeug zu steuern

• Nun kannst Du an deinen Fähigkeiten arbeiten, immer länger, immer weiter zu fliegen. Schnell und weit.

• Tausch Dich mit deinen Fliegerkameraden aus. Lese Bücher, Aufsätze, Magazine.

• Halte dich auf dem laufenden Stand der Technik, der Regeln und fliege, fliege, fliege….

• Mit Deiner erworbenen Lizenz stehen Dir noch viele Möglichkeiten offen. Fliegen ist sehr vielseitig…

• Streckenflug

• Wettbewerbsflug

• Kunstflug

• Erweiterung zum Motorsegler und Motorflug

• … Fluglehrer werden

• … und noch vieles mehr

Wie sieht ein Tag auf dem Flugplatz aus?

Wir treffen uns Samstag spätestens um 13:00 Uhr, Sonn-und Feiertags um 09:00 Uhr. Dann wird ausgehallt.

Das bedeutet, wir räumen miteinander die Flugzeuge aus der Halle und bereiten den Flugbetrieb vor.

Wenn’s flutscht, ist das in 30 - 40 Minuten erledigt.

Der Windenfahrer stellt die Winde auf, das Seil wird ausgezogen, die Flugzeuge gecheckt. Dann gibt es ein

Briefing. Wie ist das Wetter, wer fliegt mit welchem Flugzeug….und dann geht der Flugbetrieb los.

Fliegen kann man, bis die Sonne untergeht. Der Tag ist vorüber, wenn die Flugzeuge geputzt in der Halle

stehen, Akkus, Winde, Fallschirme,… alles aufgeräumt ist. In der Regel gibt es dann noch ein Debriefing, wo

wir den Tag nochmals Revue passieren lassen, ansprechen was Gut und was nicht so Gut war.

… und dann setzten wir uns gemütlich zusammen, grillen, philosophieren über Flugzeuge, Strecken die man

fliegen könnte, … und lassen den Tag ausklingen.

Und in der Zeit, wo man nicht fliegt?

Wenn gegen Herbst die Flugsaison zu Ende geht, geht’s an die Wartung und Pflege der Flugzeuge. Der

komplette Flugzeugpark wird von uns in Eigenregie gewartet und zum Teil repariert.

Dann das ganze Areal. Es gibt immer was zu tun: Hecken schneiden, Rasen mähen…

Kurz gesagt, es kann nicht langweilig werden :-)

LSV Degerfeld in Zahlen

Mitglieder: 240

Aktive Piloten: 100

Segelfluglehrer: 14

Flugschüler ca: 18

im Alter zwischen 14 und 60,

davon 3/4 Jugendliche

Flugzeuge:

Segelflugzeuge 13

Motorsegler 1

Motorflugzeuge 2

Fahrzeuge/ Geräte:

Flugbetrieb 4

Platzpflege/ sonstige 5

Gebäude 6

Fläche (ha) 21

Flugbetrieb

Samstag ab 13:00 Uhr

Sonn- und Feiertag ab 09:00 Uhr

z.T in den Ferien

Personalbedarf für den Flugbetrieb an einem Tag:

Flugleiter 1

Startleiter 1

Startschreiber 1

Windenfahrer 1

Fluglehrer 2

Helfer 3

Fast 10 Personen werden benötigt, damit ein Pilot starten kann

Ansprechpartner ist der Ausbildungsleiter (siehe Homepage). Dort findest Du auch den Vorstand und die

Funktionsträger des Vereins.

Wenn Dein Interesse geweckt ist, benötigen wir von Dir den ausgefüllten Aufnahmeantrag. Du wirst dann

vom Vorstand eingeladen. Dabei lernst Du die Funktionsträger kennen und wir Dich.

Mit Fliegergrüßen

Luftsportverein Degerfeld e.V.