Mit Kabinettstückchen Kameraden verblüfft

Ein Urgestein von Bitz und der Fliegerei im Raum Albstadt hat einen runden Geburtstag gefeiert: Fritz Lebherz ist 90 Jahre alt geworden. Er hat die Entwicklung des Luftsports fast von Anfang an miterlebt.


Ein echter alter Adler und ein halber: Fritz "Gilla" Lebherz auf dem Sitz einer Replika des Schulgleiters SG 38 des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbands. Lebherz hat früher selbst auf diesem Muster geschult. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote 

Endgültig in die Geschichte des Luftsportvereins Degerfeld (LSV) hat sich Lebherz aber vor 35 Jahren eingeschrieben – mit einem echten Kabinettstückchen: Am späten Abend des 21. April 1981 herrschte nervöse Unruhe auf dem Degerfeld. Es war schon kurz vor 20 Uhr, der Thermiktag längst zu Ende. Aber es wurde noch ein Segelflugzeug vermisst: der "Cirrus" des Vereins mit Fritz Lebherz im Cockpit. Dann endlich ging der erlösende Anruf ein: "Ihr könnt mich jetzt abholen", sagte Lebherz trocken. Wo? Von einer Wiese bei Houdan, nordwestlich von Paris. Zeitzeugen berichten, den Rückholern sei nach der Erleichterung erst mal die Kinnlade runtergeklappt. Aber sie haben ihn abgeholt, den Fliegerkameraden, wie es sich gehört. 

Selbst die Franzosen waren baff. Die örtliche Tageszeitung berichteten über den fast 600 Kilometer weiten Flug, die Polizei organisierte für das Segelflugzeug einen sicheren Abstellplatz.

Noch heute lächelt Fritz Lebherz diebisch, wenn man ihn auf den Flug anspricht. Er machte ihn praktisch zur Legende im Verein und brachte ihm den dritten "Streckendiamanten" zur Auszeichnung Gold-C ein.

Als Fritz Lebherz mit dem Segelflug begann, konnten die Enthusiasten von solchen Distanzen im motorlosen Flug nur träumen. 1940 absolvierte er die ersten "Rutscher" und "Sprünge" mit dem Schulgleiter in Bitz auf Bergen. Sie dauerten nur Sekunden. 1942 legte er auf der Teck seine B-Prüfung ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Segelflug zunächst von den Alliierten verboten. Als 1952 die Fliegergruppe Bitz den Betrieb wieder aufnahm, war Lebherz mit dabei. Mit einfachsten Mitteln bauten die Mitglieder damals einen "Doppelraab" und einen "L-Spatz" selbst auf. Geflogen wurde schon damals auf dem Degerfeld, zusammen mit den seinerzeit noch selbstständigen Fliegergruppen Ebingen und Tailfingen. 1966 erfolgte der Zusammenschluss zum heutigen LSV Degerfeld, der landesweit zu den großen Vereinen seiner Art zählt.

Lebherz hat für seine fliegerischen Leistungen zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die Gold-C mit den drei Diamanten und die Ehrennadel in Silber des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbands. Seit 2012 ist er Ehrenmitglied des LSV. Bis ins hohe Alter von Mitte 80 steuerte Lebherz selbst noch Segelflugzeuge und den Motorsegler des Vereins. Bis heute schaut er auf dem Platz vorbei, verfolgt den Flugbetrieb am Zaun vom Sitz seines weißen VW- Busses aus. Zum Geburtstag gratulierte eine große Delegation des Vereins mit Vorstand und alten fliegerischen Weggefährten. 

Schwarzwälder-Bote, 23.02.2016




Jahresabschluss 2015

Die Segelflieger des LSV Degerfeld halten Rückschau auf eine sehr erfolgreiche Saison 2015. Knapp 40.000 Wertungskilometer und damit einmal rund um die Erde legten die Therminjäger in Wettbewerbsflügen der verschiedenen Klassen zurück. Alleine für die dezentrale Meisterschaft wurden von 20 aktiven Pilotinnen und Piloten rund 30.000 Wertungskilometer eingereicht. Dies konnte Sigmar Engelfried der stellvertretende Vorsitzende bei der Jahresabschlussfeier berichten. Die extrem heißen Wetterlagen im vergangenen Jahr waren allerdings sehr oft für die Segelflieger nicht die besten Thermiktage, wußte Engelfried zu berichten. Umso höher sind die erbrachten Leistungen zu bewerten.

Vereinsintern hatte Ferdi Karrais, der mit 6 Flügen 3.759 km zurück legte die Nase vor Jürgen Schönerstedt (3.298 km) und Boris Boley mit 2.347km.

In der Geschwindigkeitswertung über ein 300 km Dreieck, das die Segelflieger vom Degerfeld zum Kirnbergsee, zum Flugplatz Schäfhalde und zurück aufs Degerfeld führte konnten Jürgen Schönerstedt mit knapp 98 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit den Sieg vor Ferdinand Karrais und Sigmar Engelfried verbuchen.

Die besondere Stärke des Vereins -so wußte der Vorsitzende Guido Voss stolz zu berichten -zeige sich aber nicht nur in den Spitzenleistungen wie der Flug von Schönerstedt, der in 7 Stunden und 2 Minuten 737 km im lautlosen Segelflug zurück legte, sondern auch in zahlreichen Leistungsflügen in der vereinsinternen Aufsteigerklasse. Flüge von Bernhard Gestrich (588 km), Ines Pfabe (334km) und Julian Steinert (161km) zeigen deutlich das aufsteigende Potential der Nachwuchsflieger und dass die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung einen sehr hohen Stellenwert im Vereinsleben genießt. Diese breite Basis innerhalb des Vereins ermögliche erst eine derart erfolgreiche Saison fügte Voss hinzu und überreichte den Siegern Pokale und Bücher.



Pokale und Sachpreise für die erfolgreichen Segelflieger und die besonderen Leistungen in den verschiedenen Leistungsklassen gab es anlässlich der Jahresabschlussfeier des LSV Degerfeld.

Grusswort

Liebe Gäste, der LSV Degerfeld feiert am kommenden Wochenende wieder sein Flugplatzfest.

Wie in den Jahren davor sind wir wieder bestrebt, Ihnen ein interessantes, abwechslungsreiches und familienfreundliches Programm zu bieten. Was wir an Legenden der Luftfahrt und vielen anderen Programmpunkten, wie zum Beispiel unseren Oldtimer Korso, aufbieten können, kann sich in der Szene wahrlich sehen lassen! Die Vorbereitungen dauern jedes Mal viele Monate und es wird für uns als Verein zunehmend schwerer, die zahlreichen neuen Auflage zu erfüllen. Am Flugplatzfest selbst sind alle unsere Mitglieder sowie deren Partner und Helfer von befreundeten Vereinen im Einsatz, um Ihnen ein schönes Erlebnis bieten und eine solche Großveranstaltung überhaupt auf die Beine stellen zu können. Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Freude, zu sehen, wie dafür Hunderte von Helfern an einem Strang ziehen. Dafür herzlichen Dank! In diesem Jahr haben wir ein neues Element, die „Pilot's Party“ mit Live-Musik am Samstagabend. Dazu sind ausdrücklich nicht nur Flieger eingeladen, sondern alle Interessenten. Es ist eine gute Gelegenheit, den Tag ausklingen zu lassen und mit Luftsportlern über ihr faszinierendes Hobby ins Gespräch zu kommen. Sie werden feststellen: Flieger sind ganz normale Leute, wie Du und Ich. Das ist unser Grund- und Erfolgsprinzip auf dem Degerfeld: Jedermann das Fliegen zu günstigen Konditionen möglich zu machen, dies zeigt sich vor allem an der großen Anzahl unserer aktiven Jugendlichen. Das Flugplatzfest trägt dazu wesentlich bei. Entsprechend bildet unser Mitgliederstamm den breiten Querschnitt der Bevölkerung ab. Gleichzeitig ist das Flugplatzfest Ausdruck dafür, wie fest verankert der LSV in der Region ist. Die Fliegerei ist seit mehr als 80 Jahren in und mit der Raumschaft sowie seiner Bevölkerung verwurzelt, das Degerfeld als unser Fluggelände fast genau so lange. Das zeigt auch die große Zahl der Stammgäste beim Flugplatzfest. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Guido Voss
Vorsitzender
LSV Degerfeld

Guido Voss

Marc Mathis

Fliegerszene trauert um einen stillen Star

Trauer im LSV-Degerfeld  und in der Fliegerszene europaweit: Marc Mathis, Showpilot und Ehrenmitglied des Luftsportvereins (LSV) Degerfeld, ist tot.

Marc „Léon“ Mathis (68) starb am Samstag, 14. November, bei einem Flugunfall bei Straßburg. Er war auf dem Erprobungsflug eines Ultraleicht-Flugzeugs. Einzelheiten zu den Umständen des Unglücks sind bislang nicht bekannt.

Im LSV und in der Fliegerszene landesweit verbreitete sich die Nachricht am Wochenende in Windeseile. „Wir sind tief betroffen“, so Guido Voss, Vorsitzender des LSV. „Jeder, der Marc kannte oder ihn einmal hat fliegen sehen, weiß, was für eine herausragende Persönlichkeit er war. Die Fliegerwelt hat einen großen Piloten und Freund verloren.“

Zum LSV Degerfeld hatte der Franzose Mathis eine besondere Verbindung. Fast vier Jahrzehnte lang war er als Showpilot Stammgast beim Flugplatzfest. Seine Auftritte in alten Jagdmaschinen aus dem Zweiten Weltkrieg wie die russische Yak3 oder die amerikanischen P51D „Mustang“ und zuletzt Curtiss P40 „Warhawk“ waren mit die Hauptattraktionen des Flugprogramms. Die Maschinen gehören zu einer privaten Luftfahrtsammlung in La Ferté-Alais und sind in der Nähe von Paris stationiert. Das Jahr über legte Mathis immer mal wieder eine Zwischenlandung auf dem Degerfeld ein, wenn er auf dem Heimflug Richtung Paris war, plante seine Tankstopps auf der Alb. „Das Degerfeld ist meine Heimat“, sagte Marc Mathis. Vor zwei Jahren hat ihn der LSV zum Ehrenmitglied ernannt. „Er ist einer von uns“, so Vize-Vorsitzender Harry Birk bei der Ernennung beim Flugplatzfest 2013.

Marc Mathis galt als einer der besten und erfahrensten Showpiloten in Europa, vielleicht sogar weltweit. Auf rund 370 Airshows in den USA und Europa war er geflogen. Um seine Person machte er aber nie großes Aufheben. Er galt als zurückhaltender, bescheidener Star einer kleinen Szene. Am Abend nach dem Flugplatzfest setzte er sich mit den alten Weggefährten vom LSV zusammen, um bei einem Bier oder Glas Wein noch ein wenig zu flunkern. Mathis, ein „lustiger Vogel“, sprach hervorragend deutsch, er stammte aus dem Elsass.

Seine fliegerische Laufbahn war bemerkenswert. Mathis wäre gerne Militärpilot geworden, allerdings versagte ihm seinerzeit der Facharzt bei der Eingangsuntersuchung die Zulassung. Mit 18 schmiss er sein Technikstudium, um Geld zu verdienen – für den Flugschein. Er ging als Buschpilot nach Afrika, bezahlte seine Ausbildung zum Verkehrspiloten selbst. Später, bis zum Alter von 56 Jahren, flog er als Kapitän Linienmaschinen bis 256 Tonnen bei einer französischen Airline. Entgegen anderslautender Gerüchte war Mathis nie französischer Meister im Motorkunstflug. Die Lizenz für Kunstflug hatte er 1972 zwar erworben. Allerdings sei „akademischer Kunstflug“ nie seine Sache gewesen. Lieber flog er die alten „Ladies“ mit sattem Sound und bis zu 1700 PS Leistung in Jagdflieger-Manier: sich hinter Wolken oder Bergen verstecken, sich aus 1500 Metern „fallen lassen wie ein Stein“ und dann wieder wegziehen. Dieses Privileg, alte Raritäten fliegen zu dürfen, genießen nur wenige. Mathis dufte es über viele Jahre und war in seiner bescheidenen Art dankbar dafür.

Kritische Situationen in der Fliegerei hatte er mehrere, Angst keine. Er vertraute auf seinen Sachverstand und seine Erfahrung, aber auch „auf den Schutzengel“, den er „immer auf dem Rücksitz“ habe. Ob er ihn diesmal verlassen hat oder ob's einfach Zeit war, zu gehen? Mathis war jedenfalls auch ein spiritueller Mensch, dachte immer an verstorbene Freunde wie Egon Lang vom Degerfeld. „Wenn ich da oben bin, dann grüße ich ihn manchmal und denke an ihn“, so Mathis. Dass vielleicht irgendwann mal altershalber Schluss sein könnte, daran mochte er vermutlich nicht denken. Fragen nach der Rente wich er gerne mit einem Scherz aus: So 30 Jahre lang wolle er schon noch im Cockpit sitzen. Sein Ziel hat er jedenfalls erreicht und viele Jahre lang genossen: „Fliegen ist mein Leben.“

Vielen Dank!

Vielen Dank an die Mitglieder und Helfer des LSV Degerfeld sowie an alle Besucher!

Das traditionelle Flugplatzfest am Wochenende 29. August / 30. August war wieder ein voller Erfolg.

Zunächst möchte ich mich bei allen Mitgliedern und Helfern des LSV Degerfelds für deren Einsatz für das Flugplatzfest bedanken, ohne Euch wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich.

Weiter möchte ich mich bei allen seit Jahren oder gar Jahrzehnten treuen Stammbesuchern und bei allen Gästen, die uns erstmals besucht haben, für das Interesse und den Besuch unseres Flugplatzfestes bedanken.

Die Mitglieder des LSV Degerfeld sowie zahlreiche fleißige Helfer haben in einem arbeitsreichen Kraftakt ein interessantes, abwechslungsreiches und familienfreundliches Programm auf die Beine gestellt und mit Hilfe erfahrener Piloten in die Luft über dem Degerfeld gezaubert.

Der LSV Degerfeld bedankt sich auch bei Allen, die zum erfolgreichen Gelingen beigetragen haben, sei es im Hintergrund oder an "vorderster Front". So hat ein Besucher spontan seinen Laptop zur Verfügung gestellt, als der Computer unseres Flugtagsprechers wegen der Hitze streikte.

Überhaupt die Hitze: So mancher Besucher hat gestöhnt und gecremt: Wir hatten ein tolles Wetter und alle Besucher sowie die Helfer mussten Wasser in großen Mengen trinken um die Hitze zu ertragen.

Die Flugmotoren brummten und zeigten ein exklusives Flugprogramm. Und auf der erstmals durchgeführten Pilot´s Party am Samstagabend war die Halle mit Besuchern und internationalen Gästen gut gefüllt.

Auch in diesem Jahr waren die Oldtimer Autos der Hingucker auf dem Boden. Wir bedanken uns bei den Organisatoren, welche die Show und die Ausfahrt organisiert haben.

Wir möchten bei dieser Gelegenheit nochmals darauf hinweisen, dass die Einnahmen unseres Flugpatzfestes vor allem der Jugendarbeit im Verein zugutekommen.

Dass die Mitglieder des LSV Degerfeld das ganze Jahr über aktiv sind, wissen viele Gäste und besuchen das Degerfeld auch mal wenn kein Flugplatzfest ist.
Wir laden alle interessierten Gäste Sie zu einem Besuch ein.

Der LSV Degerfeld freut sich jetzt schon jetzt auf das Flugplatzfest 2016,

am 27. und 28. August 2016.

Hierzu haben bereits die Planungen begonnen und wir freuen uns nächstes Jahr viele neue Highlights präsentieren zu können. Sie dürfen gespannt sein!

Mit herzlichen Grüßen

Guido Voss

1.Vorsitzender des LSV Degerfeld

 


Guido Voss