Wintersaison 2016/17

Kollektiver Kehraus: Mit dem so genannten „Abfliegen“ hat der Luftsportverein (LSV) Degerfeld die Saison offiziell beendet.

Abfliegen“ klingt dabei etwas irreführend. Statt dem Steuerknüppel haben die LSV-Piloten dabei Besen und Werkzeug in der Hand. Platz und Anlagen wurden winterfest gemacht, die letzten Flugzeuge abgebaut und in den Anhängern verstaut, Hecken und Gehölze zurückgeschnitten. 

Zu diesem Arbeitsdienst sind alle aktiven Mitglieder, rund 150 Flieger aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus, aufgerufen. Die leeren Hallen und das Vorfeld wurden gefegt, die Anhänger für die Segelflugzeuge gereinigt. Ein Teil der Helfer tauschte außerdem noch weitere der alten Hallentore aus, die seit geraumer Zeit etappenweise durch neue ersetzt werden. 

Die Winterarbeit des LSV hat im übrigen längst begonnen. Die Wartungsmannschaften um Werkstattleiterin Ines Pfabe sind seit Herbst dabei, die 14 Flugzeuge des Vereins zu warten. Die Maschinen werden gereinigt und einer Inspektion unterzogen; Verschleißteile müssen in regelmäßigen Intervallen geprüft und bei Bedarf ersetzt werden. Kleinere Blessuren, etwa Macken im Lack, werden ausgebessert. Am Ende erhalten alle Flugzeuge eine gründliche Reinigung und eine Politur mit speziellem Wachs. Diese Eigenleistung trägt maßgeblich dazu bei, dass der LSV seinen Mitgliedern und Gästen das Fliegen zu nahezu vergleichslos günstigen Konditionen anbieten kann, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. 

Im Frühjahr erfolgt die Nachprüfung durch einen externen Prüfer des Landesluftfahrtverbands, praktisch der TÜV für die Maschinen, damit die Segler und die Motorflugzeuge wieder in die Luft gehen können. Während des Winters ruht der Flugbetrieb auf dem Degerfeld, zumindest weitestgehend; ein doppelsitziges Segelflugzeug bleibt aufgebaut, um winterliche Hochdruckwetterlagen mit viel Sonne sowie ruhiger und vor allem glasklarer Luft nutzen zu können, die extrem gute Fernsichten bis in die Alpen und ganz ungewohnte Blicke auf die Schwäbische Alb verheißen. Solange die Piste frei von Schnee ist, sind auch Motorflüge möglich. 

Indessen hat auch die Vorbereitung des Flugplatzfests im August längst begonnen. Gute Nachricht für alle, die Nostalgie-Flüge miterleben möchten: die legendäre Ju 52 kommt wieder zu Rundflügen. Im Sommer waren alle zwölf Flüge mit der Maschine, eine der letzten noch fliegenden Exemplaren überhaupt, komplett ausgebucht. Wer sich einen Platz bereits reservieren will, kann sich auf der Internetseite des Vereins bereits anmelden.

Weitere Informationen:
www.lsv-degerfeld.de


So kompakt kann ein Segler sein: Mitglieder des LSV Degerfeld, hier mit dem Vorsitzenden Guido Voss, haben die Hallen geräumt und die Maschinen auf den Hängern verstaut.



Der erste Schwung an Flugzeugen ist bereits zur Wartung in der Werkstatt.