Gedenkfeier für Marc Mathis in Straßburg

Albstadt/Straßburg. Neue freundschaftliche Bande aus der der gemeinsamen Trauer heraus: In Straßburg fand eine Gedenkfeier zum 1. Jahrestag des tödlichen Unfalls von Marc Mathis statt. Flieger aus ganz Frankreich waren dazu gekommen, ferner eine Delegation des Luftsportvereins Degerfeld in Albstadt. 

Sie versammelten sich auf dem Flugplatz Neuhof bei Straßburg, um an das Leben einer Fliegerpersönlichkeit zu erinnern. Außerdem tauften sie eine Flugzeughalle auf den Namen Marc Mathis. Mathis hatte in Neuhof, ein Platz mit Graspiste im Südosten der Stadt, das Fliegen gelernt. Die Abordnung des LSV legte einen Kranz nieder; Marc Mathis war Ehrenmitglied auf dem Degerfeld.

Unter den Gästen waren zahlreiche Eigentümer der historischen Maschinen, die Mathis über viele Jahrzehnte auf Flugshows und Flugplatzfesten vorgeflogen hatten. Dazu zählen legendäre Jagdflugzeuge aus den 1940er-Jahren wie Yak 3, Focke-Wulf FW 190, P51 D „Mustang“ oder eine P40 „Warhawk“. Die Flugzeuge werden mit viel Aufwand in flugfähigem Zustand erhalten, um sie der Nachwelt zeigen zu können. Die Eigentümer erklärten, sie hätten Mathis ihre wertvollen Maschinen jederzeit ohne Bedenken und blind anvertraut. Die meisten gehören zu einer privaten Luftfahrtsammlung der „France Flying Warbirds“ in Melun in der Nähe von Paris.

Mathis hatte nicht nur den Ruf, ein besonders erfahrener und verantwortungsbewusster Flieger zu sein, sondern war vielen in der Fliegerszene durch seine bescheidene und freundliche Art ein guter Freund geworden. Marc Mathis gehörte über Jahrzehnte hinweg zu den Stammgästen auf dem Degerfeld-Flugplatzfes; vor drei Jahren hatte ihn der Verein für seine Leistungen und Verbundenheit zum Ehrenmitglied ernannt. Helmut Röhm von der Abordnung des LSV sagte, es sei eine bewegende Feier gewesen. Es seien auch neue freundschaftliche Bande über die Grenzen beider Länder hinweg geknüpft worden. Die Eigentümer der Flugzeuge sagten zu, ihre Maschinen weiterhin zum Flugplatzfest auf die Schwäbische Alb zu schicken.

Marc "Léon" Mathis (68) war 2015 bei einem Flugunfall bei Straßburg ums Leben gekommen. Er war unterwegs zum Erprobungsflug eines neuen Ultraleicht-Flugzeugs. Die Maschine, ein Prototyp, geriet in rund 300 Metern Höhe in eine unkontrollierbare Fluglage und zerschellte am Boden. Der Tod hatte Betroffenheit in der baden-württembergischen Fliegerszene ausgelöst. Mathis was Gast auf vielen Flugplatzfesten; nach dem Unfall wurde ein großformatiger Kalender mit Bildern von ihm aufgelegt, die Aufnahmen stammten von Airshows. 


Das Foto zeigt die Delegation des LSV Degerfeld an der Halle, die jetzt den Namen Marc Mathis trägt.